Usability? Was zum Teufel ist Usability? Wie bin ich überhaupt zum Thema UX und Usability gekommen? Und warum sind Softwareentwickler per se eigentlich weiter von UX entfernt als der Bäcker vom Metzger, würden sich dies aber selbst nie eingestehen? Softwareentwickler gehen die Sache von Natur aus technisch an. Für den Programmierer mag das noch in Ordnung sein, für den Full-Stack-Developer oder den Frontend-Developer jedoch nicht mehr.
Programmierst Du noch oder reflektierst Du schon?
Ich muss gestehen, ich habe von den 15 Jahren als Softwareentwickler die ersten Jahre regelrecht verschlafen was den Bereich angeht. Dass Software für den Kunden geschrieben wird, war in meinem Kopf lange Zeit nicht existent. Im Alltag des Entwicklers gibt es Vorgaben der Geschäftsleitung, Vorgaben des Vertriebs und technische Rahmenbedingungen. Nur sind all diese Vorgaben und Rahmenbedingungen wirklich auch das was der Kunde möchte und braucht? Auf welche Grundlagen stützen sich die Anforderungen an das Produkt? Ich habe es oft erlebt, dass Entwickler Sprüche fallen lassen wie
der Kunde ist zu doof – ich weiß selbst am Besten was der Kunde will – das Formular muss so sein, weil es so richtig ist – die Suchmaske mache ich dort hin, weil sie dort noch Platz hatte
Bei dieser in meinen Augen falschen Herangehensweise habe ich mich schon vor vielen Jahren immer wieder hinterfragt, ob es denn wirklich so ist. Ist der Kunde wirklich doof? Und nutzt ein Kunde die Software tatsächlich so, wie wir Entwickler uns das vorgestellt haben? Schon immer wollte ich einmal dem Kunden über die Schulter blicken bei der Bedienung meiner Oberfläche. Leider ließ sich das nie realisieren, weil dieser Wunsch oft als Spinnerei abgetan wurde. Aus diesem Grund bewarb ich mich vor einigen Jahren einmal an einer Eye-Tracking-Studie und nahm einige wertvolle Erkenntnisse daraus mit.
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